Kfz-Versicherung Pflicht & Kfz-Steuer berechnen – Ihr Ratgeber für 2025

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Versicherung & Steuern beim Auto: Pflichtversicherung & Kfz-Steuer einfach erklärt

Kfz-Versicherung Pflicht : Autoversicherung & Steuern: Pflichtversicherung und Kfz-Steuer im Überblick
Kfz-Versicherung Pflicht : Autoversicherung & Steuern: Pflichtversicherung und Kfz-Steuer im Überblick

Wer in Deutschland ein Auto besitzt oder es neu anmelden möchte, kommt um zwei zentrale Themen nicht herum: Versicherung und Steuern. Während die Kfz-Haftpflichtversicherung eine gesetzlich vorgeschriebene Pflicht darstellt, gehört die Kfz-Steuer zu den fixen laufenden Kosten, die jeder Fahrzeughalter einkalkulieren muss.

Doch welche Autoversicherung ist wirklich Pflicht? Und wie genau wird die Kfz-Steuer berechnet? In diesem ausführlichen Ratgeber klären wir Schritt für Schritt die wichtigsten Fragen, geben Beispiele und Tipps zur Kostenoptimierung und zeigen, worauf Autobesitzer unbedingt achten sollten.

1. Autoversicherung in Deutschland – welche ist Pflicht?

1.1 Gesetzliche Grundlage der Versicherungspflicht

In Deutschland schreibt der Gesetzgeber vor, dass jedes Fahrzeug, das im Straßenverkehr bewegt wird oder auch nur auf öffentlichen Flächen abgestellt ist, über eine gültige Kfz-Haftpflichtversicherung verfügen muss. Diese Pflicht ergibt sich aus dem Pflichtversicherungsgesetz (PflVG).

Ohne eine solche Versicherung ist eine Zulassung des Autos gar nicht möglich. Wer ohne Haftpflichtversicherung fährt, begeht eine Straftat, die mit Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden kann.

1.2 Die Kfz-Haftpflichtversicherung – was sie abdeckt

Die Haftpflichtversicherung schützt nicht den eigenen Wagen, sondern deckt die Schäden ab, die man anderen zufügt. Dazu zählen:

• Personenschäden (z. B. Behandlungskosten, Schmerzensgeld, Verdienstausfall)

• Sachschäden (z. B. Reparaturen an fremden Fahrzeugen, beschädigte Gegenstände)

• Vermögensschäden (z. B. Verdienstausfall durch Nutzungsausfall eines beschädigten Fahrzeugs)

Die Deckungssummen sind gesetzlich festgelegt. In der Praxis bieten Versicherer oft deutlich höhere Deckungssummen an, etwa:

• 100 Mio. Euro pauschal für Sach- und Vermögensschäden

• bis zu 15 Mio. Euro pro geschädigter Person bei Personenschäden

1.3 Freiwillige Zusatzversicherungen

Neben der Pflichtversicherung gibt es zwei freiwillige, aber häufig sinnvolle Versicherungsarten:

1. Teilkaskoversicherung

• Deckt Schäden am eigenen Fahrzeug ab, die nicht durch einen Unfall mit Eigenverschulden entstehen.

• Beispiele: Diebstahl, Glasbruch, Wildunfälle, Brand, Hagel, Sturm.

2. Vollkaskoversicherung

• Enthält alle Leistungen der Teilkasko.

• Zusätzlich werden eigene Unfallschäden (auch bei selbstverschuldeten Unfällen) und Vandalismus abgesichert.

Ob eine Vollkasko sinnvoll ist, hängt vor allem vom Fahrzeugwert und dem individuellen Sicherheitsbedürfnis ab.

1.4 Spezialfälle der Versicherungspflicht

• Kurzzeitkennzeichen: Auch hier ist eine Haftpflichtversicherung erforderlich, allerdings nur für die Dauer des Kennzeichens (meist 5 Tage).

• Saisonkennzeichen: Versicherung gilt nur im angemeldeten Zeitraum.

• Oldtimer mit H-Kennzeichen: Besondere Tarife und Vergünstigungen möglich.

• Motorräder, Lkw, Wohnmobile: Auch für diese Fahrzeugarten gilt die Versicherungspflicht.

1.5 Konsequenzen bei Verstoß

Wer ohne Versicherung fährt, riskiert:

• Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr,

• Punkte in Flensburg,

• Stilllegung des Fahrzeugs,

• Regressforderungen, wenn ein Schaden verursacht wird.

2. Kfz-Steuer in Deutschland – Grundlagen & Berechnung

2.1 Wer muss Kfz-Steuer zahlen?

Die Kfz-Steuer ist eine Abgabe, die jeder Fahrzeughalter für die Zulassung eines Fahrzeugs entrichten muss. Sie wird vom Zoll erhoben und jährlich oder halbjährlich per Lastschrift eingezogen.

Von der Steuer betroffen sind:

Pkw

• Motorräder (über 125 ccm)

• Lkw

• Wohnmobile

Ausnahmen:

• Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb sind für einen bestimmten Zeitraum steuerbefreit (bis zu 10 Jahre, maximal bis 31.12.2030, je nach Erstzulassung).

• Oldtimer mit H-Kennzeichen zahlen eine Pauschale (191,73 € pro Jahr für Pkw).

2.2 Berechnungsgrundlage für die Kfz-Steuer bei Pkw

Die Höhe der Steuer richtet sich im Wesentlichen nach zwei Faktoren:

1. Hubraum (in cm³, je angefangene 100 cm³)

2. CO₂-Ausstoß (in g/km, nach WLTP-Messverfahren)

a) Hubraum-Anteil

• Benziner: 2,00 € pro 100 cm³

• Diesel: 9,50 € pro 100 cm³

b) CO₂-Anteil

• Seit 2009 gilt zusätzlich ein CO₂-basierter Anteil.

• Jedes Gramm CO₂ über dem Freibetrag von 95 g/km wird mit 2,00 € pro g/km besteuert.

2.3 Beispielrechnung Kfz-Steuer

Beispiel 1: Benziner

• Hubraum: 1.600 cm³ → 1.600 / 100 × 2 € = 32 €

• CO₂-Ausstoß: 120 g/km → 25 g über Freibetrag × 2 € = 50 €

• Gesamtsteuer: 82 € pro Jahr

Beispiel 2: Diesel

• Hubraum: 2.000 cm³ → 2.000 / 100 × 9,50 € = 190 €

• CO₂-Ausstoß: 150 g/km → 55 g über Freibetrag × 2 € = 110 €

• Gesamtsteuer: 300 € pro Jahr

2.4 Sonderfälle bei der Kfz-Steuer

• Elektroautos: Steuerbefreiung für Neuzulassungen bis 31.12.2025, maximal 10 Jahre. Danach pauschale Besteuerung (z. B. 56 €).

Oldtimer (H-Kennzeichen): Pauschalsteuer 191,73 € (Pkw) bzw. 46,02 € (Motorräder).

• Wohnmobile: Steuer nach Gewicht und Schadstoffklasse.

• Lkw: Steuer nach Gewicht und Emissionsklasse.

3. Versicherung & Steuer – Kostenfaktoren im Überblick

Kfz-Versicherung Pflicht - Autoversicherung & Kfz-Steuer: So vermeiden Sie teure Fehler 2025
Kfz-Versicherung Pflicht – Autoversicherung & Kfz-Steuer: So vermeiden Sie teure Fehler 2025

3.1 Einflussfaktoren bei der Versicherung

• Typklasse des Fahrzeugs: Unfallstatistik und Schadenanfälligkeit bestimmter Modelle.

• Regionalklasse: Unfall- und Diebstahlhäufigkeit in der Wohnregion.

• SF-Klasse (Schadenfreiheitsklasse): Je länger man unfallfrei fährt, desto günstiger die Prämie.

• Alter & Fahrpraxis des Fahrers: Junge Fahrer zahlen meist deutlich mehr.

• Nutzung & Fahrleistung: Wenigfahrer zahlen weniger.

3.2 Einflussfaktoren bei der Kfz-Steuer

• Motorart (Benzin, Diesel, Elektro, Hybrid)

• Hubraumgröße

• CO₂-Ausstoß

• Zulassungsjahr des Fahrzeugs

4. Tipps zur Senkung von Versicherung & Steuer

4.1 Versicherung sparen

• Anbieter vergleichen (Online-Vergleichsportale nutzen).

• Höhere Selbstbeteiligung wählen.

• Jährliche Zahlungsweise statt monatlicher Raten.

• Zweitwagenregelung nutzen.

• Fahrzeug sicher abstellen (Garage).

4.2 Kfz-Steuer sparen

• Beim Autokauf auf niedrigen CO₂-Ausstoß achten.

• Hybrid- oder Elektroauto in Betracht ziehen.

• Kleinwagen mit kleinem Hubraum bevorzugen.

Kfz-Versicherung Pflicht & Kfz-Steuer berechnen – Ihr Ratgeber für 2025
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5. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Kann ich mein Auto ohne Haftpflichtversicherung anmelden?

Nein, die Versicherungspflicht ist Voraussetzung für die Zulassung.

2. Muss ich die Kfz-Steuer auch zahlen, wenn ich mein Auto nicht nutze?

Ja, solange es zugelassen ist. Eine Abmeldung befreit von der Steuer.

3. Gibt es für Rentner oder Fahranfänger Vergünstigungen?

Bei der Steuer nicht, bei Versicherungen aber durch spezielle Tarife.

4. Wird die Kfz-Steuer jährlich teurer?

Nicht automatisch – sie hängt von Fahrzeugdaten ab. Allerdings steigen mit strengeren Umweltauflagen die Steuersätze für Neuwagen.

5. Kann man Versicherung und Steuer von der Steuer absetzen?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist als Sonderausgabe absetzbar, die Kfz-Steuer nur für Selbstständige oder bei nachweislicher beruflicher Nutzung als Betriebsausgabe.

In Deutschland führt am Thema Versicherung und Steuern kein Weg vorbei, wenn man ein Auto besitzt. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und unverzichtbar, um Schäden an Dritten abzudecken. Für den eigenen Schutz sind Teil- oder Vollkasko empfehlenswerte Ergänzungen.

Die Kfz-Steuer wiederum richtet sich nach Hubraum und CO₂-Ausstoß – ein Aspekt, der schon beim Fahrzeugkauf bedacht werden sollte. Besonders bei Diesel und großen Motoren können die Kosten deutlich höher ausfallen.

Wer sich mit den Grundlagen auskennt, spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch unangenehme Überraschungen. Und mit einem Blick auf sparsame Fahrzeuge oder alternative Antriebe lassen sich sowohl Versicherung als auch Steuer spürbar reduzieren.

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